Allgemein bekannte Ernährungsrichtlinien empfehlen tunlichst den Verzehr von Vollkornprodukten. Vollkorngetreide kann sowohl in Form von ganzen Körnern, als auch in Form von verarbeitetem Getreide - entweder geschnitten oder zu Vollkornmehl gemahlen - verzehrt werden. Wichtig ist dabei, dass das ganze Korn im Nahrungsmittel zu finden ist. Denn die Kleie des Korns enthält die meisten Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe.
Einige Auslöser von Typ-II-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind nachweislich chronische Entzündungen des Körpers. Diese Entzündung kann durch Blutproben gemessen werden. Dabei werden diese auf verschiedene Substanzen untersucht, die auf ein gut funktionierendes Immunsystem hinweisen.
Auf videnskab.dk hat eine Forschergruppe eine neue Studie erläutert, die die Wirkung einer vollkornreichen Ernährung untersucht hat. In der Studie folgte eine Gruppe an freiwilligen Probanden einem individuell angepassten Ernährungsplan, der ihnen von den Forschern zweimal für einen Zeitraum von acht aufeinander folgenden Wochen zugeteilt wurde.
Die ersten acht Wochen war der Ernährungsplan reich an Vollkorn. Danach durchliefen die Probanden eine sechswöchige Pause. Das Experiment endete mit acht weiteren Wochen kontrollierter Ernährung, wobei die Diät diesmal als Kontrollmaßnahme diente und daher nicht vollkornreich war.
Während der zwei Testperioden, wurden einige Parameter der Probanden gemessen (z.B. Gewicht, Cholesterinspiegel und Blutzucker). Das Ziel der Studie war eine wissenschaftliche Grundlage zum Konsum von vollkornreicher Ernährung zu schaffen.
Vollkorn ist gesund – insbesondere Roggen
Für einige Leser mag das keine Überraschung sein. Dass Vollkorn gesund ist, kann anhand der Studienergebnisse nachgewiesen werden. Die Entzündungsmarker der Probanden gingen im Zeitraum der vollkornreichen Diät zurück. Niedrige Entzündungsmarker weisen auf eine niedrigere Entzündung hin und führen somit zu einem niedrigeren Risiko sowohl Typ-II-Diabetes, als auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu entwickeln.
Eine besonders förderliche Wirkung wurde vor allem bei Probanden beobachtet, die eine große Menge Vollkornroggen zu sich nahmen.
Die Forscher hatten eine Veränderung der Darmbakterien erwartet. Daher war es überraschend, dass diese Bakterien unverändert blieben. Die Vermutungen der Forscher basierten auf der Vorliebe von Darmbakterien für Ballaststoffe und komplexen Kohlenhydraten, und Vollkorngetreide ist reich an diesen Stoffen.
Die Ballaststoffe helfen das Vollkorn in Fettsäuren umzusetzen. Diese wiederum helfen dabei die Entzündung im Körper zu reduzieren. Diese Studie ermöglicht jedoch nicht, sämtliche Auswirkungen durch die Aufnahme an Vollkorn zu bewerten und somit Schlussfolgerungen auf mögliche Wirkungen - ob negativ oder positiv - auf die Darmbakterien zu ziehen.
Was bedeutet das?
Eine wachsende Anzahl von Menschen hat aus unterschiedlichen Gründen fast sämtliche Kohlenhydrate aus ihrer Ernährung gestrichen. Einige Theorien bestätigen, dass eine hohe Aufnahme von Kohlenhydraten die Insulinsensitivität erhöhen kann und damit unmittelbar Typ-II-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursacht.
Manche haben nach dem Verzehr von Kohlenhydraten auch ein Völlegefühl. Wenn Kohlenhydrate aus dem Speiseplan genommen werden, empfinden Einige eine Verbesserung in Form eines gelinderten Völlegefühls.
Wenn Sie häufig an Völlegefühl leiden und vermuten, dass möglicherweise Kohlenhydrate damit zusammenhängen, könnte es auch ratsam sein Vollkorn aus anderen Quellen als bisher aufzunehmen.
Die Forscher folgern aus dieser Studie, dass eine Veränderung der Ernährung hin zum Verzicht von Brot, den Verlust der gängigsten Vollkornquelle zur Folge haben und somit das Risiko einer Typ-II-Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankung erhöhen kann.