Das Besitzen eines Haustieres fordert Zeit, Geld und Hingabe. Im Gegenzug erhält man als Tierbesitzer jede Menge Liebe und gute Erinnerungen. Und man sagt nicht umsonst, dass der Hund des Menschen bester Freund ist. Überlegen Sie, sich ein Haustier anzuschaffen? Dann ist ein Hund besonders in Familien mit Kindern zu empfehlen.
Eine neue dänische Studie des Forschungszentrums Copenhagen Studies on Asthma in Childhood haben nun herausgefunden, dass Hunde das Risiko für Neurodermitis senken können.
Neurodermitis wird auch als atopisches Ekzem bezeichnet, und ist eine häufige Hautkrankheit. Mehr als 20% aller Kinder unter sieben Jahren leiden an dieser Hautkrankheit und besonders in den letzten 30 Jahren hat sich eine steigende Tendenz abgezeichnet. Die meisten Kinder erkranken bereits im ersten Lebensjahr an dieser Krankheit (mehr als 50%).
Die Hautkrankheit kommt in Form von Juckreiz, trockener Haut und Ekzemen an Ellbogen und Kniekehlen zum Ausdruck. Bei Säuglingen sind die Wangen und das Kinn typische Stellen, die betroffen sind. Darüber hinaus haben diese Kinder ein erhöhtes Infektionsrisiko mit dem Bakterium Staphylococcus aureus.
Da es sich bei Neurodermitis um einen chronischen Zustand handelt, leiden auch Erwachsene an dieser Hautkrankheit und hier sind es hauptsächlich die Hände, Finger, das Gesicht, die Kopfhaut und der Hals, die betroffen sind.
Hund – ja bitte!
Die dänische Studie hat nun zwei große Gruppen dänischer Familien verglichen und sich ein Bild davon gemacht, was die Ursachen für Asthma und Neurodermitis in den einzelnen Fällen waren. Vor, während und nach der Geburt wurden die Kinder genauestens mit Blutproben, Gewebeproben und Fragebögen untersucht. In dem Fragebogen wurde unter anderem gefragt, ob Haustiere im Haushalt leben.
Die zwei Gruppen wurden jeweils im Jahre 2000 und 2010 untersucht und beide zeigten ein wesentlich reduziertes Risiko für Neurodermitis, wenn ein Hund im Haushalt lebte. Besonders in der Gruppe von 2010 zeigte sich eine deutliche Reduktion. Man vermutet, dass die Reduktion des Risikos bereits im Bauch der Mutter geschieht.
Angst vor Bakterien- nein danke!
Die Ursache für Neurodermitis ist bisher noch unbekannt, aber eine weit verbreitete Vermutung ist die sogenannte „Hygiene-Hypothese”. Bei dieser Hypothese geht man davon aus, dass Kinder ein stärkeres Immunsystem entwickeln, wenn sie in den ersten Lebensjahren mit Bakterien in Berührung gekommen sind. Die Ergebnisse der Studie unterstützen diese Theorie, denn Hunde tragen eine Vielzahl an Bakterien mit sich herum – und in diesem Falle können diese vorteilhaft für Ihre Kinder sein. Der genaue Mechanismus hinter dieser Erkenntnis ist jedoch noch nicht vollständig erforscht.
Also ist es nicht so schlimm, wenn man es nicht geschafft hat, zu staubsaugen oder sauber zu machen. Denn in dem Moment, in dem wir unsere eigene Umgebung zu sehr reinigen und desinfizieren, töten wir auch alle nützlichen Bakterien ab – und diese stärken das Immunsystem.
Quellenverzeichnis:
1. http://videnskab.dk/krop-sundhed/hunde-i-hjemmet-forebygger-boerneeksem
2. http://www.apoteket.dk/Sygdomsleksikon/SygdommeEgenproduktion/Atopisk%20eksem.aspx