Hormonverändernde Stoffe verkürzen die fruchtbare Zeitspanne

Hormonverändernde Stoffe verkürzen die fruchtbare Zeitspanne

Eine neue dänische Studie des DTU Lebensmittelinstitutes haben an weiblichen Ratten untersucht, wie sich hormonverändernde Substanzen auf die Entwicklung eines Embryos auswirken. Es zeigte sich, dass in diesen Ratten weniger Eizellen in den Eierstöcken heranwachsen. Dieses Phänomen verkürzt sozusagen die fruchtbare Zeitspanne und lässt die Frau früher in die Wechseljahre kommen.

Ein Mädchen wird mit einer gewissen Anzahl Eizellen in den Eierstöcken geboren. Normalerweise gehen davon ein großer Teil zu Grunde oder resultieren in einem Eisprung. Dieser Prozess setzt sich fort, bis keine Eizellen mehr übrig sind, und die Frau unfruchtbar wird. Dieser Übergang wird auch als Wechseljahre bezeichnet. Bei einer reduzierten Anzahl von Eizellen bei Embryonen kann dieses zu einem früheren Einsetzen der Wechseljahre führen und damit um eine deutlich kürzere Zeitspanne, in der man Kinder bekommen kann. 

Eine dänische Studie zeigte, dass bei weiblichen Ratten eine signifikante Reduktion in der Anzahl der Eizellen bei den Ratten, die hormonverändernden Substanzen ausgesetzt waren, zu verzeichnen war. Auch wenn der Versuch bisher nur an Ratten ausgeführt wurde, ist man ein wenig besorgt, ob der Effekt bei Menschen ebenfalls eintritt.  

Es gibt viele chemische Substanzen, wie Pestizide, Parabene und schmerzlindernde Mittel wie Paracetamol, die eine hormonverändernde Wirkung haben und täglich benutzt werden, ohne wirklich zu wissen, was diese Mittel für (Neben-)Wirkungen haben. 

Die dänische Studie hat herausgefunden, dass die Ratten im Versuch früher in die Wechseljahre kamen, als die Ratten, die nicht mit hormonverändernden Substanzen in Berührung kamen. Darüber hinaus hatten die Eierstöcke der betroffenen Ratten ein niedrigeres Gewicht, der Menstruationsrhythmus war unregelmäßiger und der Eisprung trat seltener ein. Die Anzahl der Eizellen in den Eierstöcken wurde mehrere Male überprüft und jedes Mal zeichnete sich die gleiche Tendenz ab. 

Hier ist es allerdings wichtig zu erwähnen, dass die Dosis der hormonverändernden Substanzen, der die Ratten ausgesetzt waren, zwischen 100 und 450 Mal höher war, als die Dosen, die als „hoch“ für Menschen eingestuft werden. 

Es war bisher jedoch nicht möglich herauszufinden, ab welcher Dosis die Substanzen als gesundheitsschädigend eingestuft werden, bzw. ab welcher Dosis sie als sicher eingestuft werden können. Deswegen ist noch nicht erwiesen, welche Dosen erforderlich sind, um eine reduzierte Anzahl von Eizellen, herbeizuführen.  

Die Ergebnisse der Studie wecken große Besorgnis bei vielen schwangeren Frauen, die große Mengen von hormonveränderten Substanzen ausgesetzt waren. Denn sollte das Kind ein Mädchen werden, besteht das Risiko, dass die fruchtbare Zeitspanne verkürzt wird. In einer Zeit, in der die Frauen älter und älter werden, bevor sie Kinder bekommen, kann diese Beeinflussung schwerwiegende Konsequenzen mit sich bringen. Es kann zu einem früheren Übergang in die Wechseljahre führen und die Möglichkeit Kinder zu bekommen ist somit vermindern. Deswegen wird empfohlen, weniger hormonverändernde Substanzen zu nutzen und in der Schwangerschaft ganz zu vermeiden. 

 

Quellenverzeichnis:

1. http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0890623816300442

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