Was ist MDS?
Das Myelodysplastische Syndrom umfasst eine Gruppe von diversen Funktionsstörungen des Knochenmarks, wobei im Knochenmark nicht genügend funktionstüchtige Blutzellen gebildet werden.
Beim gesunden Menschen ist das Knochenmark die Produktionsstelle für drei Typen an Blutzellen: Die roten Blutkörperchen, weiße Blutkörperchen und Blutplättchen (Thrombozyten).
Gesundes Knochenmark produziert unreife Blutzellen, die sogenannten Stammzellen, welche sich dann in rote Blutkörperchen, weiße Blutkörperchen und Thrombozyten weiterentwickeln. Beim myelodysplastischen Syndrom können sich die Stammzellen nicht weiter entwickeln und haben eventuell einen kürzeren Lebenszyklus, welches zu einer geringeren Anzahl an normalen Blutkörperchen im Blutkreislauf führt. Diesbezüglich leiden Patienten mit MDS oft an einer Anämie (geringe Anzahl an Blutkörperchen) und können eine Transfusion eines Erythrozyten Konzentrates (Rote Blutkörperchen) benötigen.
Es gibt drei Haupttypen von MDS, abhängig davon, welche Art von Blutkörperchen betroffen sind,
- Refraktäre Anämie- bei dem der Betroffene nicht genügend rote Blutkörperchen hat
- Refraktäre Zytopenie- bei dieser Form hat der Betroffene zu wenige rote Blutkörperchen, weiße Blutkörperchen oder Thrombozyten.
- Refraktäre Anämie mit Überschuss- bei dem der Betroffene nicht genug rote Blutkörperchen, weiße Blutkörperchen oder Thrombozyten hat und ein größeres Risiko AML zu entwickeln
Die Kategorisierung der Erkrankung wird am Fortschritt der Erkrankung zur akuten myeloischen Leukämie (AML) festgelegt.
MDS kann in 5 Risikogruppen unterteilt werden:
- Sehr niedrig
- Niedrig
- Intermediär
- Hoch
- Sehr hoch
MDS, auch bekannt als Myelodysplasie kann alle Altersgruppen betreffen, doch am häufigsten betroffen sind Personen über 60.
Was sind die Symptome?
Im frühen Stadium erleben Betroffene wenige bis gar keine Symptome. Mit der Zeit kann MDS zu Symptomen führen wie:
- Müdigkeit, Schwäche
- Kurzatmigkeit
- Blässe durch die Anämie
- Häufung von Infektionen (durch den niedrige Anzahl der weißen Blutkörperchen)
- Vermehrtes Auftreten von Hämatomen oder Nasenbluten
Einige Menschen finden heraus, dass sie unter MDS leiden nur mittels eines Bluttestes. Wenn Sie einige dieser Symptome erleben oder vermuten, an MDS zu leiden, bitte kontaktieren Sie ihren Arzt, um sich den notwendigen Tests zu unterziehen.
Diagnose
Um MDS als Diagnose zu manifestieren müssen Blut- (großes Blutbild) und Knochenmarktests gemacht werden. Der Bluttest zeigt, ob sich die Arten der Blutkörperchen des Patienten im Normbereich befinden. Dies ist ein Routinetest, welcher vor einem Eingriff oder bei einem Routine Check-up gemacht wird. Falls der Test abnormale Werte bei roten-, weißen Blutkörperchen oder Thrombozyten aufweist kann dies ein Zeichen für MDS sein.
Falls der Bluttest keinen anderen Grund für die abnormalen Werte aufweist, wird der Arzt einen Knochenmarktest durchführen. Eine Art, dies zu testen, ist die Knochenmarksstanze, indem der Arzt einen Teil des Knochenmarks entnimmt. Die zweite Variante ist, das Knochenmark zu aspirieren, indem der Arzt Flüssigkeit vom Knochenmark entnimmt. All diese Eingriffe werden unter Lokalanästhesie durchgeführt.
Behandlung
Die Behandlungen für MDS beschränken sich auf die Milderung der Symptome und die Verlangsamung des Fortschreiten der Erkrankung. Jedoch kann MDS manchmal durch eine Stammzelltransplantation oder intensive Chemotherapie geheilt werden. Die Art der Behandlung hängt vom Typ des MDS, das Risikolevel und den Allgemeinzustandes des Patienten ab.
Folgende Behandlungen werden zur Linderung der Symptome gegeben.
- Bluttransfusionen (für die Anämie)
- Antibiotika (zur Behandlung der Infektionen)
- Injektionen von Wachstumsfaktoren, wie Erythropoetin oder G-CSF
- Medizin um Überschüssiges Eisen im Blut loszuwerden
Andere Behandlungen involvieren:
- Immunsupressivum
- Chemotherapie (für Hoch-risiko MDS)
- Stammzelltransplantation
Im Fall, dass Sie von Anämie verursacht durch MDS betroffen sind und Sie an klinischen Untersuchungen teilnehmen wollen würden, um Symptome zu lindern, dann lesen Sie über aktuelle Forschungsarbeiten über MDS hier.