Was sind Clamydien?
Clamydien sind eine Bezeichnung für eine Bakterienart namens Clamydia trachomatis. Die Bakterien besiedeln hauptsächlich die Schleimhäute der Harnwege, Geschlechtsorgane, sowie Enddarm und Gebärmutterhals. Die Bakterien wandern typisch vom Gebärmutterhals zu den Eileitern bei der Frau und von der Harnröhre zum Samenleiter bei dem Mann. Die Infektion mit den Bakterien führt zu einer Entzündung. Eine Chlamydieninfektion ist die häufigste Geschlechtskrankheit in Deutschland. Ungefähr 10% aller unter 20-Jährigen haben eine nachweisbare Chlamydieninfektion und man schätzt, dass ungefähr 300 000 Neuinfektionen jährlich in Deutschland auftreten.
Was sind die typischen Symptome bei einer Chlamydieninfektion?
Viele Menschen wissen gar nicht, dass sie sich mit Chlamydien infiziert haben. Die Hälfte aller Männer und 75% aller Frauen erleben nämlich keine Symptome. Die Symptome treten meistens direkt nach der Infektion auf, obwohl einige erst nach mehreren Jahren von Symptomen betroffen sind. Plötzliche Veränderungen im Unterleib sind deswegen nicht immer ein Zeichen für eine Geschlechtskrankheit.
Die typischen Symptome bei Frauen:
· Ausfluss (Harnröhre & Gebärmutter)
· Schmerzen beim Wasserlassen
· Blutungen
· Unterleibsentzündungen sind mit Unterleibsschmerzen, Fieber und schmerzhaften Geschlechtsverkehr verbunden
Die typischen Symptome bei Männern:
· Ausfluss (Harnröhre)
· Schmerzen beim Wasserlassen
· Juckreiz der Harnröhre
· Entzündung der Nebenhoden führt zu schmerzhaften Schwellungen und Rötungen der Hoden
· Entzündungen am Enddarm führen zu Hautirritationen, Krampfen und Ausfluss
Was sind die Ursachen für eine Chlamydien Infektion?
Die Bakterien der Familie Clamydia trachomatis werden sexuell übertragen und infizieren hauptsächlich die Schleimhäute. Es besteht eine gewisse Ansteckungsgefahr zwischen Mutter und Kind bei einer Geburt. Das Risiko für eine Clamydieninfektion ist bei wechselnden Sexualpartnern erhöht.
Wie wird die Diagnose gestellt?
Der Hausarzt kann eine Clamydieninfektion feststellen. Frauen werden gynäkologisch untersucht und es wird ein Clamydien-Test zum direkten Nachweis von den Bakterien angewendet. Hier wird mit Hilfe eines kleinen Wattestäbchens eine Probe von der Harnröhre und dem Gebärmutterhals entnommen. Männer werden ebenfalls mit einem Clamydien-Test untersucht. Dieser kann entweder in Form von einer Urinprobe oder eines Wattestäbchens vor sich gehen.
Da bei vielen Menschen keinerlei Symptome auftreten, ist es wichtig sich regelmäßig untersuchen zu lassen, wenn:
· Man wechselnde Geschlechtspartner hat
· Man Blutungen und Ausfluss erlebt
· Man jünger als 25 Jahre und schwanger ist
· Man Symptome einer Unterleibsentzündung hat
· Man eine Spirale eingesetzt bekommen möchte oder eine Abtreibung plant
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei einer Chlamydieninfektion?
Eine Clamydieninfektion wird mit Antibiotika behandelt. In den meisten Fällen ist eine eintägige Behandlung ausreichend. Es wird davon abgeraten, in den ersten 14 Tagen nach der Behandlung Geschlechtsverkehr zu haben. Darüber hinaus wird empfohlen ein Kondom zu verwenden, um die Wiederansteckungsgefahr zu minimieren.
In den Fällen, in denen man keine Symptome erlebt und somit nicht mit Antibiotika behandelt wird, vermutet man, dass die Infektion nach 1-2 Jahren von selbst verschwindet. Es ist jedoch wichtig die Infektion zu behandeln, da diese schwerwiegende Komplikationen und Spätfolgen wie Entzündungen der Eierstöcke oder Nebenhoden mit sich führen kann. Entzündungen in diesen Organen können zu Unfruchtbarkeit führen. Bei Frauen steigt darüber hinaus das Risiko für Schwangerschaften außerhalb der Gebärmutter. Eine Chlamydieninfektion kann von der Mutter zum neugeborenen Kind unter der Geburt übertragen werden und beim Neugeborenen zu Augen- und Lungenentzündungen führen.