Was ist eine benigne Prostatahyperplasie?
Eine gutartige Vergrößerung der Prostata ist ein Zustand, bei dem die Vorsteherdrüse durch Vermehrung von Zellen an Größe zunimmt. Dieser Zustand wird in der Fachsprache auch benigne Prostatahyperplasie genannt. (BPH)
Die Prostata ist eine Drüse, die beim Mann die Harnröhre umschließt. Durch die Harnröhre läuft das Urin von der Blase durch den Penis. Die Prostata produziert eine Flüssigkeit, die das Sperma mit Nahrung versorgt. Es ist ganz natürlich, dass die Prostata mit zunehmendem Alter größer wird.
Ab dem 25. Lebensjahr begibt sich die Prostata in eine andere Wachstumsphase, bei der die Wachstumsgeschwindigkeit zwar abnimmt, aber konstant bleibt.
Ab dem 40. Lebensjahr beginnt besonders der Teil der Prostata, der direkt an die Harnröhre grenzt, an zu wachsen. Deswegen erleben viele Männer Probleme beim Wasserlassen, wenn sie ein gewisses Alter erreicht haben.
Die Hälfte aller deutschen Männer über 60 Jahre haben eine vergrößerte Prostata.
Welche Symptome sind typisch für eine benigne Prostatahyperplasie?
Viele Männer haben keine Symptome. Wenn Symptome vorhanden sind, sind es folgende:
- Schwacher Urinstrahl
- Schwierigkeiten beim Wasserlassen
- Nachtropfen beim Urinieren
- Unvollständige Entleerung der Blase
- Brennen und Schmerzen beim Urinieren
- Plötzlicher Harndrang
- Häufiger Harndrang
- Eventuell Blut im Urin
Welche Ursachen hat die benigne Prostatahyperplasie?
Die Prostata wächst aufgrund von einer Vermehrung von Zellen. Die Ursache für die Vermehrung von Zellen ist bisher noch unbekannt. Mehrere Faktoren scheinen eine stimulierende Wirkung auf die Zellteilung zu haben, unter anderem die männlichen Geschlechtshormone.
In welchen Grad die Prostata wächst, in von Mann zu Mann verschieden und deswegen ist es auch unterschiedlich ob Symptome auftreten.
Normalerweise ist die Größe der Prostata vergleichbar mit der einer Walnuss. Wenn die Prostata anfängt zu wachsen, beginnt diese auf die Harnröhre zu drücken. So entsteht eine Verengung der Harnröhre. Um diesem Zustand entgegenzuwirken, muss sich die Blasenmuskulatur stärker zusammenziehen, um die Blase trotz der Obstruktion zu entleeren. Dadurch kann ein erhöhter Druck in der Blase entstehen, der wiederum dazu führt, dass die Blase stimuliert wird und einen häufiger Harndrang empfunden wird. Im späteren Verlauf kann es dazu führen, dass die Blasenmuskulatur aufgrund der härteren Arbeit wächst, und ebenfalls dazu beitragen, dass die Harnröhre eingeklemmt wird. Dieser Zustand kann zu Nierenproblemen und Infektionen führen.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei der benignen Prostatahyperplasie?
Es gibt zwei Behandlungsmöglichkeiten: Alpharezeptorenblocker und 5 α- Reduktase-Hemmer.
Alpharezeptorenblocker wirken muskelentspannend auf die Prostata und senken somit den Druck in der Harnröhre.
5 α- Reduktase-Hemmer vermindern schrittweise die Größe der Prostata.
Es gibt darüber hinaus auch ein Medikament, PDE-5-Hemmer (Tadalafil), das noch recht neu in der Behandlung von einer vergrößerten Prostata angewendet wird. Normalerweise wird dieses Medikament bei Erektionsstörungen angewendet (Viagra). Es hat sich jedoch als effektiv bei den typischen Symptomen von benigner Prostatahyperplasie gezeigt.
In seltenen Fällen ist ein operativer Eingriff notwendig.